Die Reinheit des Trinkwassers wird in Deutschland durch allgemeine Rechtsinstitute, die Trinkwasser-Verordnung und zahlreiche Spezialvorschriften für einzelne Lebensbereiche geschützt; für die Trinkwasserinstallation liefern die in der DIN 1988 niedergelegten Technischen Regeln seit 1930 die Kernvorschrift. Diese wichtigsten Technischen Regeln für die Trinkwasser-lnstallation werden seitdem ständig an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die Weiterentwicklung der Technik angepasst.
Welchen Hauswasserfilter wechseln, wann und warum?
Seit bekannt ist, dass sich in den Rohrleitungen zum Haushalt Feststoff-Partikel lösen können, die metallene Rohrleitungen im Haus schädigen können, wurden die Technischen Regeln angepasst: Nach DIN 1988 (heute in Verbindung mit der europäischen DIN EN 806) sind bei der häuslichen Trinkwasserinstallation Hauswasserfilter vorgeschrieben, wenn in dieser Trinkwasserinstallation Metallrohre verlegt wurden. Wenn in dieser Trinkwasserinstallation Kunststoffrohre verlegt wurden, wird der Einbau eines Hauswasserfilter empfohlen, weil sich die kleinen Feststoff-Partikel auch negativ auf Armaturen und Geräte auswirken können.
Wenn ein Wasserfilter am Hausanschluss zu wechseln ist, geht es also meist um diese Feststoff-Partikelfilter, die direkt hinter dem Wasserzähler installiert sind. Bei diesen Hauswasserfiltern, deren Vorhandensein nicht mehr jedem Hausbesitzer bewusst sein muss, unterscheidet man zwei verschiedene Arten: Rückspülbare Filter und nicht rückspülbare Filter.
Weiter gibt es Hauswasserfilter, deren Existenz jedem Hauswasserfilter bekannt ist, weil die Installation nur auf sein Betreiben und nicht im Rahmen der normalen Arbeit eines Sanitärbetriebes erfolgt: Wenn ein Hauswasserfilter mit zusätzlichen Filtereinheiten ausgestattet wird bzw. ein ganzer, zusätzlicher Hauswasserfilter vor die normale Filteranlage gesetzt wird.
Welche Wasserfilter zu wechseln sind und wie das vor sich geht, hängt von den einzelnen Produkten ab. Da der Hauswasserfilter aber vor Verunreinigungen im häuslichen Trinkwasser schützen soll, brauchen alle die Anlagen auf jeden Fall eine regelmäßige Wartung und Reinigung:
Wasserfilter wechseln: Teil der normalen Wartung
Die Wartung des Hauswasserfilters ist zur Erhaltung seiner Funktionsfähigkeit unbedingt nötig: Läuft das Wasser ohne Reinigung lange Zeit durch den Filter, können sich in ihm Keime und Bakterien ansiedeln und bei geeigneten Temperaturen kräftig vermehren.
Handelt es sich um einen rückspülbaren Filter, dient diese Rückspülung direkt der Reinigung. Die DIN 1988 sieht bei den rückspülbaren Filtern eine Rückspülung alle zwei Monate vor, auch wenn diese nicht sehr verschmutzt wirken. Dieser Abstand sollte auch unbedingt eingehalten werden, u. a. weil „Verschmutzungen“ durch Keime (= Verkeimungen) vom Menschen erst wahrgenommen werden können, wenn der Zustand bereits bedenklich und in höchstem Maße unhygienisch ist. Zusätzliches Rückspülen empfiehlt sich, wenn der Wasserdruck in den Leitungen nachlässt, weil das auch durch ungewöhnlich hohe Partikelansammlungen im Filter verursacht werden kann. Wenn der Filter aus- bzw. durchgespült wurde, ist er sofort wieder voll funktionsfähig. Auch bei diesem Hauswasserfilter muss irgendwann der Filter selbst ausgetauscht werden, deutliche Verfallserscheinungen zeigen diese Filter in der Regel aber erst nach mehreren Jahren.
Nicht rückspülbare Filter sind von vornherein und auch in der Materialstärke als Verbrauchsprodukte konzipiert, sie sollten also einfach ausgetauscht werden. Wie häufig Sie hier wechseln müssen, steht auf der Packung, in der Regel wird ein Austausch alle 6 Monate empfohlen. Wenn der Filter vorher verschmutzt und unhygienisch wirkt (riecht), spricht aber nichts dagegen, diesen Hauswasserfilter früher bzw. öfter zu wechseln.
Wenn dem Hauswasserfilter zusätzliche Filterelemente wie Aktivkohle-Filtereinheiten zugefügt wurden oder ein ganzer zusätzlicher Hauswasserfilter vor die normale Partikelfilter-Einheit gesetzt wurde, sind diese Zusätze wie beim nicht rückspülbaren Filter zum regelmäßigen Wechsel vorgesehen. Die Abstände ergeben sich auch hier grundsätzlich aus den Angaben des Herstellers. Falls die eigene Wahrnehmung jedoch einmal früher empfehlen sollte, den zusätzlichen Wasserfilter am Hausanschluss zu wechseln, kann das auch hier sicher nicht schaden.
Hauswasserfilter lieber selbst reinigen?
Wenn es darum geht, den Wasserfilter am Hausanschluss zu wechseln, gibt es im Internet viele Alternativangebote: Statt den Hauswasserfilter zu wechseln, könne man den Filter ganz einfach selbst reinigen. Dafür wird vom einfachen Essig bis zum aggressiven Reinigungsmittel vieles empfohlen, darunter auch viel Ungeeignetes.
Dazu ist zu sagen: Wer Mikrobiologie studiert hat, kennt geeignete Reinigungsmöglichkeiten, würde diese aber niemals empfehlen. Denn wenn ein Filter als Verbrauchsprodukt hergestellt wird, wird aus Rentabilitäts- und Umweltschutzgründen genau so viel Material eingebracht, wie für einen Verbrauchszyklus benötigt wird. Für eine Reinigung, die wirklich alle Bakterien entfernt, ist dieses Material viel zu fein – das Ergebnis ist also höchstwahrscheinlich ein mehr oder weniger zu dünner bis löchriger Filter, der nicht für die Hauswasserreinigung geeignet ist.
Manche der empfohlenen Mittel verwandeln das Produkt noch ungünstiger: Sie werden sehr gerne von Bakterien verzehrt und sind sogar höchst gesund für die Mikroorganismen. Das bedeutet, dass Sie sich mit der „Reinigung“ eine gut funktionierende Bakterien-Vermehrungsstation bauen, die schon Filter gesprengt haben soll und die gesamte Trinkwasserleitung verkeimt hat.
Also bitte Filter, die als Verbrauchsmaterial zum Austausch vorgesehen sind, nicht selbst reinigen und weiterverwenden, sondern einfach den Hauswasserfilter wechseln.