Druckminderer Wasser

Gerade in mehrstöckigen Häusern muss der Wasserdruck, mit dem das Wasser in die Leitungen gelangt, hoch genug sein, um alle Bewohner mit Wasser zu versorgen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass der Eingangsdruck für viele Haushalte zu hoch angesetzt ist. Nicht selten liegt dieser bei bis zu 15 bar. Ein zu hoher Druck kann zu Schäden im Leitungssystem führen. Auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Boiler sind für einen wesentlich niedrigeren Druck ausgelegt und können so in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein Druckminderer hilft Ihnen dabei, den Eingangsdruck zu regulieren und auf stabil niedrigem Niveau zu halten.

Ist ein Druckminderer sinnvoll?

Ob ein Druckminderer sinnvoll ist, hängt maßgeblich vom Wasserdruck bei Ihnen zuhause ab. Die öffentlichen Wasserwerke sammeln das Wasser in der Regel in einem sogenannten Hochbehälter. Dieser ist – wie der Name bereits vermuten lässt – auf einem höheren Level angebracht als das zu versorgende Siedlungsgebiet. Teils sind zusätzlich noch Druckerhöhungsanlagen zwischengeschaltet. Auf dem Weg nach unten nimmt das Wasser Fahrt auf und gelangt so oft mit einem sehr hohen Druck am Hausanschluss an. Nicht selten beträgt der Eingangsdruck am Hausanschluss bis zu 15 bar. Der durchschnittliche Hauswasserdruck sollte jedoch bei etwa 2 bis 4 bar liegen.

Die Ärgernisse, die mit einem zu hohen Druck einhergehen, sind im Alltag nicht sofort ersichtlich, sondern machen sich nur schleichend bemerkbar. Mit der Zeit kann erhöhter Wasserdruck zu massiven Probleme führen. So kann er dafür sorgen, dass die Leitungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Im schlimmsten Fall werden die Rohre porös und ein kostspieliger Wasserschaden ist die Folge. Auch Ihre Haushaltsgeräte leiden unter zu hohem Druck. Viele Haushaltsgroßgeräte, darunter Wasch- und Spülmaschinen, sind für einen Druck von maximal 10 bar ausgelegt.

Um herauszufinden, ob Sie zu einem Druckminderer greifen sollten, können Sie ein Manometer nutzen. Das Messgerät, das es für wenige Euro zu kaufen gibt, wird lediglich am Wasserhahn befestigt. Drehen Sie den Hahn auf und schon können Sie den Wasserdruck ablesen. Es empfiehlt sich außerdem, Rücksprache mit dem örtlichen Wasserversorger zu halten. Die Wasserwerke informieren Sie über den regulär vorgesehenen Versorgungsdruck. Stellen Sie hierbei fest, dass der Wasserdruck bei Ihnen zuhause zu hoch ist, können Sie ihn einfach mit Hilfe eines Druckminderers regulieren.

Gut zu wissen: Es besteht keine gesetzliche Pflicht zum Einbau eines Druckminderers. Bei einem Druck ab 5 bar raten Experten jedoch dringend zur Installation eines Druckreglers.

Funktionsweise eines Druckminderers

Die Aufgabe eines Druckminderers besteht darin, im häuslichen Leitungssystem einen niedrigeren Druck als in der Zuleitung zu erzeugen. Kurzum: Der Druckminderer sorgt dafür, dass der Eingangsdruck abgesenkt und reguliert wird.

Im Druckminderer sind eine Membran und eine Feder verbaut. Bei zu hohem Druck kommen Feder und Membran in Bewegung. Diese Schwingung wird an das Ventil weitergegeben, welches sich dadurch leicht verschließt. Es entsteht eine Drosselung, die im häuslichen Wasserleitungssystem für einen Druckausgleich sorgt. Als Kontrollzahl fungiert dabei der Druck im Haus. Dieser wird auch als Hinterdruck bezeichnet. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Eingangsdruck schwankt: Der Druckminderer sorgt dafür, dass der Hinterdruck immer konstant bleibt.

Druckminderer korrekt einbauen

Der Druckminderer wird am Hausanschluss nach dem Wasserzähler angebracht. Um eine spätere Wartung zu erleichtern, sollte der Druckminderer im Idealfall vor und hinter einem Absperrventil installiert werden. Empfehlenswert ist es außerdem, den Druckminderer in waagerechter Position anzubringen. Viele Modelle sind sogar nur für diese Positionierung ausgelegt und erlauben keine senkrechte Montage.

Achten Sie beim Einbau darauf, dass Sie Ihren Druckminderer an einer zentral zugänglichen und frostsicheren Stelle montieren. Außerdem empfiehlt es sich, den Druckregler so anzubringen, dass Sie das darin eingelassene Manometer jederzeit gut ablesen können. Bei einem Modell mit integriertem Feinfilter muss die Filtertasse senkrecht nach unten hängen.

Wichtig ist darüber hinaus, dass Sie beim Kauf darauf achten, dass das von Ihnen gewählte Modell mit Ihren Leitungen kompatibel ist. Gängig sind Rohranschlüsse von 3/4“ oder 1“ Zoll. Viele Hersteller bieten einzelne Produkte auch mit unterschiedlichen Anschlussgrößen an.

Mit Druckminderer Wasserdruck richtig einstellen

Was die Einstellung betrifft, so machen es Ihnen die Hersteller von Druckminderern besonders einfach: In der Regel ist das Gerät bereits auf einen Soll-Wasserdruck von 3 bar voreingestellt. Wie hoch der Eingangsdruck ist, ist dabei gleichgültig. Bei Häusern mit mehreren Stockwerken kann es sinnvoll sein, manuell nachzujustieren. Hierfür gibt es eine einfache Faustregel: Gehen Sie von einem Grunddruck von etwa 2 bar aus. Für jedes Stockwerk rechnen Sie dann etwa 0,3 bis 0,4 bar hinzu. Das bedeutet: Leben Sie in einem Haus mit drei Stockwerken, stellen Sie den Wunschdruck auf etwa 2,6 bis 2,8 ein. So können Sie gewährleisten, dass jedes Stockwerk mit einem ausreichend hohen Wasserdruck versorgt wird.

Um den Druckminderer erstmalig in Betrieb zu nehmen, müssen Sie die Feder bei Nullverbrauch spannen. Das bedeutet, dass Sie zu diesem Zeitpunkt kein Wasser entnehmen dürfen. Selbstverständlich dürfen auch Wasch- oder Spülmaschine zu diesem Zeitpunkt nicht laufen. In Einfamilienhaushalten ist dies meist kein Problem. Sollten Sie in einem Mehrparteienhaus wohnen und sich um die Installation eines Druckregulierers kümmern, müssen Sie zuvor alle Bewohner informieren, dass zum Zeitpunkt der Montage vorübergehend kein Wasser entnommen werden darf.

Druckminderer mit Filter für den Hausanschluss

Gemäß DIN 1988 müssen Neubauten mit einem Hauseingangsfilter versehen sein, der Schwebstoffe und größere Partikel aus dem Wasser filtert. Dies liegt daran, dass das ursprünglich vorgereinigte Wasser auf dem Weg vom Wasserwerk bis zu Ihrem Haus Sand, Rost und anderen Schmutz aufnehmen kann. Ein Hauswasserfilter befreit das Leitungswasser direkt an der Entnahmestelle von diesen groben Schmutzpartikeln.

Da Wasserfilter und Druckminderer grundsätzlich problemlos kombiniert werden können, bieten zahlreiche Hersteller Kombi-Produkte an. Der Feinfilter hält Schwebstoffe zurück, während der Druckminderer den Hinterdruck auf konstant niedrigem Niveau hält. Derartige 2-in-1-Produkte haben den Vorteil, dass Sie bei der Anschaffung Kosten sparen. Zusätzlich müssen Sie auch nur ein Produkt in das Hauswassersystem integrieren, was grundsätzlich weniger Potenzial für Fehler bietet.

Entscheiden Sie sich für einen Druckminderer mit Filter, müssen Sie lediglich darauf achten, dass Sie den Filter regelmäßig warten. Meist ist eine transparente Filtertasse verbaut, so dass Sie auf einen Blick erkennen können, wie verschmutzt der Filter ist. Besonders einfach können Sie es sich mit einem Filter mit Rückspülventil machen. Möchten Sie Ihren Filter reinigen, müssen Sie lediglich einen kleinen Hebel umlegen. Das Wasser wird daraufhin kurzzeitig umgeleitet und fließt entgegen der eigentlichen Fließrichtung von innen nach außen. Das vorgefilterte Wasser kann so Schmutzpartikel und Ablagerungen vom Filter lösen. Ist in Ihrem Filter kein Rückspülventil verbaut, müssen Sie den Filter alle sechs Monate auswechseln.

Pflege und Wartung eines Druckminderers

Gemäß DIN 1988 Teil 8 müssen Druckminderer einmal pro Jahr inspiziert werden. Abhängig von den örtlichen Betriebsbedingungen muss darüber hinaus etwa alle ein bis drei Jahre eine Wartung vorgenommen werden. Hierbei müssen alle Innenteile auf ihren einwandfreien Zustand hin kontrolliert werden. Sollten Verschleißerscheinungen die Leistung mindern, müssen Sie einzelne Teile oder sogar den ganzen Filter gegebenenfalls ersetzen.

Die Inspektion können Sie als Betreiber selbst vornehmen. Sollten Sie sich unsicher sein, können Sie selbstverständlich auch einen Fachmann zurate ziehen. Da die Wartung im Regelfall eine Demontage des Druckminderers erfordert, ist hierbei in jedem Fall ein Fachmann nötig. Dieser informiert Sie im Anschluss an die Wartung darüber, ob Feder, Membran und Regelventil ausgetauscht werden müssen.

Druckminderer Wasser: Geeignete Modelle

Honeywell D06F Druckminderer

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Der D06F von Honeywell besteht aus entzinkungsbeständigem Messing und ist mit einem zusätzlichen Feinsieb als Filter versehen. Der Druckminderer verfügt über ein eingebautes Manometer und erlaubt es Ihnen, den Druck individuell einzustellen. Möglich ist ein Hinterdruck von 1,5 bis 6 bar. Geeignet ist der Druckregler von Honeywell für einen Eingangsdruck von bis zu 16 bar.

SYR Druckminderer 315

Der Druckminderer 315 von SYR bietet einige Vorteile, vor allem was die einfache Wartung betrifft. So sind die zentralen Bestandteile innerhalb einer Kartusche verbaut, die ohne Verwendung von Spezialwerkzeugen gelöst werden kann. Die Demontage ist hierzu nicht nötig. Darüber hinaus erlaubt es die Kartusche, den Druckminderer in beliebiger Einbaulage anzubringen. Der SYR Druckregler, der zusätzlich mit einem Feinfilter ausgestattet ist, ist für einen Eingangsdruck von bis zu 25 bar geeignet. Der Ausgangsdruck kann auf einen Wert von 1,5 bis 6 bar eingestellt werden.

JUDO GUBI-E

Beim GUBI-E von JUDO handelt es sich um einen Feinfilter mit eingebautem Druckminderer. Das Gerät ist für einen Eingangsdruck von bis zu 16 bar ausgelegt. Es erlaubt die Regulierung auf einen Hinterdruck von 1,5 bis 6 bar. Aufgrund des praktischen Drehflansches kann der Druckminderer in beliebiger Einbaurichtung installiert werden. Die Filtereinheit ist mit einen Rückspülventil versehen, was eine besonders einfache Reinigung des Feinsiebs ermöglicht.