Sowohl Hauswasserfilter als auch Druckminderer sind in vielen Haushalten unerlässlich. Während der Filter dafür sorgt, dass grobe Schmutzpartikel aus Ihrem Leitungswasser gefiltert werden, reguliert der Druckminderer den Wasserdruck in den heimischen Leitungen. Viele Hersteller kombinieren diese beiden Produkte und versehen die praktischen Kombi-Geräte zusätzlich mit Rückspülventilen zur besonders einfachen Reinigung.
Wasserqualität und Wasserdruck: Wie gut ist das Wasser vom Versorger?
Zwar leisten die Wasserwerke in Deutschland sehr gute Arbeit, doch sollten Sie nicht blauäugig darauf vertrauen. In den Medien wird häufig betont, wie hochwertig das Leitungswasser in Deutschland sei. Bei dieser Aussage ist es sinnvoll, sich immer vor Augen zu führen, dass die Wasserqualität an zentralen Kontrollstellen überprüft wird und nicht bei Ihnen zuhause. Ihr Wasserversorger kann das Wasser noch so gut aufbereiten: Der Weg vom Wasserwerk bis zu Ihrem Wohnort ist ein weiter und unterwegs kann das zuvor gereinigte Wasser zahlreiche Fremdkörper aufsammeln. Sand, Rost, Metallspäne und andere Schmutzpartikel sind daher keine Seltenheit. Kurzum: Das Wasser kann den Qualitäts-Check im Wasserwerk mit Bravour bestehen und dennoch trüb verfärbt aus Ihrem Hahn fließen.
Neben der Reinheit des Wassers ist auch der Wasserdruck, mit dem das Wasser bei Ihnen zuhause ankommt, nicht immer optimal. Wasserversorger müssen stets gewährleisten, dass auch die oberen Etagen in mehrstöckigen Häusern noch ausreichend mit Wasser versorgt werden. Aus diesem Grund arbeiten die Wasserversorger mit sogenannten Hochbehältern. Diese sind in der Regel auf einer Anhöhe untergebracht. Mitunter ist zusätzlich eine Druckerhöhungsanlage zwischengeschaltet. Dies alles führt dazu, dass das Wasser auf dem Weg vom Wasserwerk bis zum Hausanschluss ordentlich an Fahrt aufnimmt und teils mit einem Eingangsdruck von 15 bar ankommt. Ideal ist jedoch ein Hauswasserdruck von lediglich 2 bis 4 bar.
Ein erhöhter Wasserdruck bringt viele Nachteile mit sich, die sich häufig erst nach einiger Zeit bemerkbar machen. So leiden die verlegten Leitungen und Rohre unter dem hohen Druck. Auf Dauer kann dies dazu führen, dass die Rohre porös werden. Kostspielige Rohrbrüche und Wasserschäden können die Folge sein. Auch Ihre Haushaltsgeräte sind nicht für einen derart hohen Druck ausgelegt. Die meisten Wasch- und Spülmaschinen können mit einem Druck von maximal 10 bar gut umgehen. Alles, was darüber liegt, kann zu teuren Schäden führen.
Beiden Problemen können Sie jedoch einfach mit einem Hauseingangsfilter mit integriertem Druckminderer entgegenwirken. Im Idealfall achten Sie außerdem darauf, einen rückspülbaren Filter zu kaufen: Die hilfreichen Installationen reinigen sich quasi wie von selbst.
Wann ist ein Rückspülfilter mit Druckminderer sinnvoll?
Ein Rückspülfilter – egal ob mit oder ohne Druckminderer – ist in fast allen Haushalten sinnvoll. Teils sind Wasserfilter für den Hausanschluss sogar gesetzlich verpflichtend: Gemäß DIN-Norm 1988-200 „Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe“ müssen Hauswasserfilter seit 2012 in allen Neubauten installiert werden. Diese Regelung bezieht sich aktuell lediglich auf metallische Rohrsysteme. Experten raten jedoch dazu, auch bei Kunststoffrohren auf Hauswasserfilter zu setzen.
Ein Druckminderer ist nicht gesetzlich verpflichtend. Allerdings wird dazu geraten, bei einem Eingangsdruck ab 5 bar auf einen Druckregler zu setzen. So schützen Sie Ihre Leitungen und Ihre Haushaltsgeräte. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie hoch der Eingangsdruck – auch Versorgungsdruck genannt – bei Ihnen zuhause ist, können Sie bei den Versorgungswerken nachfragen. Alternativ oder zusätzlich können Sie den Wasserdruck auch selbst ermitteln. Hierzu genügt ein handelsübliches Manometer. Die hilfreichen Messgeräte sind für kleines Geld erhältlich und müssen zur Messung einfach am Wasserhahn befestigt werden. Drehen Sie das Wasser auf und schon sehen Sie, ob ein Druckminderer für Ihren Haushalt sinnvoll ist oder nicht.
Möchten oder müssen Sie einen Hauswasserfilter installieren, sollten Sie zuvor überprüfen, ob auch ein Druckminderer sinnvoll ist. Beide Geräte sind zwar auch separat erhältlich, doch setzen die meisten Hersteller mittlerweile auf Kombi-Produkte. Achten Sie außerdem darauf, dass der Wasserfilter Ihrer Wahl rückspülbar ist, um den Reinigungs- und Wartungsaufwand möglichst gering zu halten. Ein Rückspülfilter mit Druckminderer ist perfekt für alle, die Wasserqualität und Wasserdruck zugleich optimieren wollen, sich aber nicht mit manueller Reinigung und häufigen Filterwechseln herumschlagen möchten.
Funktionsweise eines Rückspülfilters mit Druckminderer
Bei einem Rückspülfilter handelt es sich um einen regulären Hauswasserfilter, der zusätzlich mit einem Rückspülventil zur einfachen Reinigung versehen ist. Der Hauswasserfilter wird direkt hinter dem Wasserzähler installiert und sorgt dafür, dass grobe Schmutzpartikel und Fremdkörper zurückgehalten werden. Es handelt sich hierbei um eine mechanische Art der Filterung, weshalb weder Strom noch der Zusatz von Chemikalien nötig ist. Je nach Porung der Filterkerze wird das Leitungswasser von Partikeln der Größe 80 bis 100 μm befreit. Gefiltert werden Sand, Rostteilchen, Metallspäne sowie gelöste Partikel und anderes Sediment.
Das Wasser fließt von außen nach innen durch den Filter. Schmutz wird dabei in der Filtertasse aufgefangen, die bei den meisten Modellen vertikal nach unten hängt. Die Filtertasse besteht in der Regel aus transparentem Kunststoff. So können Sie jederzeit problemlos erkennen, wie verschmutzt der Filter bereits ist und ihn gegebenenfalls reinigen. Teils ist die Filtertasse auch leicht bläulich eingefärbt. Dies soll das darin stehende Wasser vor direkter UV-Einstrahlung schützen und so der Bildung von Algen vorbeugen.
Während die Filtereinheit bei Hauswasserfiltern ohne Rückspülventil verhältnismäßig häufig sorgfältig per Hand gereinigt und regelmäßig ersetzt werden muss, lässt sich ein Rückspülfilter in wenigen Sekunden reinigen. Hierfür müssen Sie lediglich den kleinen Hebel umlegen. Die Fließrichtung des Wassers wird daraufhin kurzzeitig umgedreht, so dass bereits gereinigtes Wasser nun von innen nach außen fließt. Hierbei befreit es den Filter von grobem Schmutz und Ablagerungen.
In den meisten Rückspülfiltern ist außerdem ein Druckminderer verbaut. Dieser besteht aus einer Membran und einer Feder. Erhöhter Druck setzt beide Teile in Bewegung. Diese geben den Impuls wiederum an ein Ventil weiter, welches sich dadurch verschließt. Es entsteht eine Drosselung und der Wasserdruck hinter dem Druckminderer sinkt. Bei einem Druckminderer fungiert der Hinterdruck – also der Druck in Ihren Leitungen – als Kontrollzahl. Das bedeutet, dass der Vorderdruck keine Rolle spielt: Selbst wenn das Wasser mit sehr ungleichmäßigem Druck bei Ihnen eintrifft, reguliert der Druckminderer den Hinterdruck auf einen konstanten Wert. Dieser liegt meist bei 2 bis 2,5 bar. Viele Druckminderer sind voreingestellt, so dass Sie sich um nichts kümmern müssen. Bei einigen Modellen können Sie den Druck manuell einstellen. Dies ist vor allem bei Häusern mit mehreren Stockwerken von Vorteil, da Sie hier meist einen etwas höheren Druck wählen müssen, so dass auch die oberen Etagen noch ausreichend Wasser bekommen. Als Faustregel gilt dabei: Gehen Sie von einem Grunddruck von 2 bar aus und geben Sie pro Stockwerk etwa 0,3 bis 0,4 bar hinzu.
Reinigung und Wartung eines Rückspülfilters mit Druckminderer
Filter mit Rückspülung erfreuen sich großer Beliebtheit, da die Reinigung mit wenigen Handgriffen erledigt ist. Wie bereits beschrieben, müssen Sie hierfür lediglich das Rückspülventil umlegen, um die Fließrichtung des Wassers kurzzeitig zu ändern. Ablagerungen und Schmutz werden so automatisch abgetragen. Am besten stellen Sie hierfür einen Eimer unter Ihren Filter, in dem Sie das Abwasser auffangen können. Auch die Filtertasse sollten Sie in regelmäßigen Abständen säubern. Nehmen Sie die Tasse hierzu einfach ab und reinigen Sie diese mit einem feuchten Tuch. Zwar ist die Filtertasse weitaus weniger empfindlich als die zentrale Filtereinheit, doch sollten Sie trotzdem Abstand von aggressiven Reinigern nehmen. Gerade Essigreiniger können dazu führen, dass der Kunststoff leichte Risse bekommt. Über die poröse Oberfläche können anschließend Schadstoffe in Ihr Wasser gelangen. Zusätzlich stellt Essig einen guten Nährboden für Bakterien dar, weshalb er als Reinigungsmittel für Hauswasserfilter dringend zu vermeiden ist.
Gemäß DIN 1988 sind Sie dazu verpflichtet, Ihren Rückspülfilter alle zwei Monate auf diese Art und Weise zu reinigen. Damit Sie sich gut merken können, wann Sie die Reinigung zuletzt durchgeführt haben, sind einige Modell mit einem praktischen Memory-Ring ausgestattet. Hier können Sie durch Drehen des Rings markieren, wann Sie den Filter das letzte Mal gesäubert haben. Die DIN-Vorgabe ist jedoch sehr pauschal gehalten: Gerade wenn Sie einen hohen Wasserverbrauch haben, empfiehlt es sich, den Rückspülfilter häufiger zu reinigen. Achten Sie hierbei am besten auf den Wasserdruck: Nimmt dieser spürbar ab, kann dies an einem stark verunreinigten Filter liegen. Führen Sie die Reinigung in diesem Fall schon vor Ablauf der 2-Monatsfrist durch.
Trotz der regelmäßigen Reinigung bleibt der Filterwechsel bei Rückspülfiltern nicht gänzlich aus. Bei Modellen ohne Rückspülventil muss der Filter etwa alle zwei bis drei Monate gewechselt werden. Bei Rückspülfiltern hält der Filter einige Jahre. Am besten werfen Sie einen Blick in das beigefügte Handbuch: Die meisten Hersteller vermerken hier, wann Sie den Filter wechseln sollten. Da es sich beim Filterwechsel um einen nicht zu unterschätzenden Eingriff in das Wassersystem handelt, empfiehlt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen.
Nicht nur für die Filtereinheit gibt es bestimmte Richtlinien, an die Sie sich halten müssen. Auch der darin integrierte Druckminderer muss regelmäßig gewartet werden. Gemäß DIN 1988 Teil 8 sind Sie dazu verpflichtet, Ihren Druckminderer einmal pro Jahr zu inspizieren. Abhängig von örtlichen Betriebsbedingungen muss außerdem rund alle ein bis drei Jahre eine umfangreichere Wartung vorgenommen werden. Die einzelnen Bestandteile müssen dabei auf ihren einwandfreien Zustand hin überprüft werden. Trauen Sie sich Inspektion und Wartung nicht selbst zu, sollten Sie auch hier einen Fachmann zu Rate ziehen.
Geeignete Rückspülfilter mit Druckminderer
Judo GUBI-E Rückspülfilter mit Druckminderer
Bei der Konzipierung des GUBI-E hat der Hersteller Judo den Fokus voll und ganz auf die einfache Installation und Handhabung gelegt. Durch Umlegen des Rückspülfilters wird hier nicht nur nur die Filtereinheit, sondern auch die Filtertasse gut durchgespült. Möglich ist dies dank des patentierten Judo-Absaugkanals. Das QUICKSET-E mit Bajonett-Anschluss erlaubt darüber hinaus die besonders schnelle und einfache Montage. Der Druckregler am GUBI-E ist manuell justierbar: Der Hinterdruck kann auf einen Wert zwischen 1,5 und 6 bar reguliert werden. Geeignet ist das Modell von Judo bei einem Vordruck von bis zu 16 bar.
Honeywell MiniPlus-FK Rückspülfilter mit Druckminderer
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Beim MiniPlus-FK von Honeywell handelt es sich um einen hochwertigen Rückspülfilter mit eingebautem Druckminderer. Letzterer erlaubt die manuelle Justierung des Hinterdrucks auf 1,5 bis 6 bar. Den Sollwert können Sie hierbei einfach durch Dreh am Einstellgriff festlegen. Der Filter ist mit dem DVGW-Siegel ausgestattet und erfreut sich vor allem aufgrund seiner geringen Maße großer Beliebtheit. Insgesamt ist der Filter nur lediglich 2,5 cm hoch und so auch zur Installation bei beengten Platzverhältnissen – wie etwa in Altbauten – geeignet.
Grünbeck 101530 Boxer Rückspülfilter mit Druckminderer
- Die Rückspülfilter BOXER RDX sind zur Filtration von Trinkwasser bestimmt.
Der Rückspülfilter Boxer aus dem Hause Grünbeck filtert Schmutz- und Sedimentpartikel aber einer Größe von 100 μm. Die Rückspülung des Filters ist durch Dreh am Rückspülhandrad möglich. Im Vergleich zu vielen anderen Rückspülventilen ist dieses Handrad eher groß gehalten, was vor allem für ältere Menschen von Vorteil sein kann. Der integrierte Druckregler ist auf einen Sollwert von 4 bar voreingestellt. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, diesen Wert manuell anzupassen.
Rückspülfilter mit Druckminderer – Fazit
Hauswasserfilter sind in vielen Häusern ohnehin Pflicht. Auch wenn dies nicht auf Druckminderer zutrifft, sollten Sie darüber nachdenken, direkt in ein Kombi-Modell zu investieren. So verhindern Sie, dass ein zu hoher Versorgungsdruck Ihre Leitungen und Haushaltsgeräte in Mitleidenschaft zieht. Ist die Filter-Druckminderer-Kombination dann noch mit einem Rückspülventil versehen, müssen Sie sich auch um die Reinigung keine Sorgen machen. Legen Sie einfach ab und an das Ventil um und schon ist Ihr Filter wie neu.